Ich – ratlos.

Ich – ratlos. So richtig. Wie konnte das passieren?

Von einer Freundin bekam ich die Nachricht, dass sie Deutschland für kurze Zeit verlassen würde. Ich so: „Malle?“ Sie so: „Benzi 🙂 “

Und dann saß ich da.

Normalerweise habe ich zu jedem Wort einen Gedanken, ein Bild, kann mir Fremdwörter herleiten oder google danach. Auch für Buchstabendreher und Schreibfehler bin ich tolerant und erkenne meistens das gewünschte Wort.

Aber „Benzi“?

Natürlich kennt Google das Wort. Kein Vorschlag passt. Irgendwelche Firmen. Google Maps zeigt mir auch nur unpassende Einträge. Wikipedia zeigt schon längst verstorbene Leute.

Sie hat mich kalt erwischt. Bei „Benzi“ stehe ich ratlos da. Eine Wortinsel inmitten von Nichts. Ein völlig neues Gefühl für mich. Eine neue Erkenntnis, dieses Gefühl zu haben. Was könnte sie damit gemeint haben? Ich stehe auf meiner leeren Insel und sehe noch nicht mal Horizont. In welcher Richtung ist rettendes Land?

Ich hab sie dann gebeten, mir eine Brücke zu bauen, damit ich „Benzi“ mit irgendetwas mir bekanntem verbinden kann. Und ihr dabei lautes Lachen empfohlen.

Sie hat geschmunzelt.
Und mir verraten, dass es statt der großen Insel Mallorca ein Dörflein mit 30 Häusern ist, irgendwo in den Bergen vom Piemont. Und siehe da, kaum zoome ich die Karte auf den Bereich von Genua bis Alessandria, zeigt Google Maps mir plötzlich Benzi. Nun ist es mit meiner Welt verbunden und ich bin erleichtert. Wieder ein Wort mehr, und ich bin beruhigt.

Das war eine echt interessante Erfahrung.